Nadine Drexler

3. Mai 2023

Heilung deiner weiblichen Anteile

Aktualisiert: Feb. 22

... wie du dich (wieder) vollends deiner Weiblichkeit hingeben kannst

Auch auf: Instagram - Facebook - Pinterest

Lange Zeit war ich in meiner männlichen Energie gefangen: Höher, schneller, weiter. Mein Ziel: Die Perfektion anstreben, erfolgreich sein, mich beweisen. Mein Feind: Gefühle, die mir in die Quere kommen, (weibliche) Befindlichkeiten, Gefühlsschwankungen, Versagensängste, das Unperfekte (vor allem an mir selbst). Ja, das aufzuschreiben führt mir nochmal vor Augen, wie bitter diese Spirale war und solltest du dich nur ansatzweise wiedererkennen, dann ist dieser Text heute für dich. Denn ich konnte mich daraus befreien, erkennen, wie schön die Weiblichkeit ist und auch, dass ich nicht mit noch mehr Fleiß in meine weibliche Energie finden kann (in die ich ja so gerne wollte, denn es dämmerte mir irgendwann, dass, um perfekt zu sein, ich das ja auch noch irgendwie schaffen musste). Ich hoffe, ich kann dir mit meinem Text Umwege ersparen, die ich gegangen bin, sodass du endlich dein wahres Selbst vollumpfänglich leben, dich hineinfallen und genießen kannst. Denn auch, wenn es ein Prozess ist, viele Dinge kannst du sehr schnell umsetzen und Veränderungen folgen zügig, in dir und im Außen. Ich gebe dir eine Anleitung, wie ich's geschafft habe und wie es auch dir gelingen kann! Hast du Lust? Los geht's!

Das wichtigste zuerst

Du kannst dich nicht in deine weibliche Energie fallen lassen, wenn du unsicher bist, wenn dein Nervensystem auf Alarmbereitschaft und dein Kampf-Oder-Flucht-Modus aktiviert ist.

Warum?

Um dich zu (be)schützen oder zu beweisen, bist du in deiner männlichen Energie. Wir haben nämlich immer beides in uns: Männliche und weibliche Energie. Doch von Natur aus dominiert in der Frau intrinsisch das Weibliche und im Mann intrinsisch das Männliche (mal ausgenommen alle, die innerlich etwas anderes fühlen, das Geschlecht wechseln wollen und/oder sich zu etwas anderem hingezogen fühlen, doch das ist nicht Schwerpunkt meiner Arbeit). In unserer Gesellschaft hat sich im Laufe der Zeit etwas sehr Gravierendes entwickelt: Die Frau agiert und lebt immer mehr in ihrer männlichen Energie und unterdrückt dabei (oft unterbewusst) ihre weibliche. Dies geschieht entweder durch anerzogene oder übernommene Glaubenssätze oder weil sich die Frau in der männlichen Energie agierend am sichersten fühlt. Wäre sie dabei auch noch richtig glücklich, gäbe es kein Problem – doch dem ist nicht so. Irgendwann reagiert ihr Körper: sie ist ausgelaugt, gereizt, unglücklich, unzufrieden, vielleicht sogar verbittert. Wenn es zudem dann noch mit dem Mann, der sie wirklich reizt, nicht klappt, kommt sie irgendwann an einen Punkt, an dem sie so verzweifelt und schmerzerfüllt ist, dass sie sich fragt: Was ist das Problem? Was ist die Lösung? Und das ist gut! Sie bricht gewissermaßen auf, um in die Tiefe zu gehen, den bisherigen Weg zu hinterfragen und zu erkennen, was sie so unglücklich gemacht hat. Erkennen, was sich so „falsch“ und unbereichernd, nicht erfüllend in ihrem Leben anfühlt. Romantische Beziehungen sind oftmals der entscheidende Gamechanger, denn hier werden weibliche und männliche Energien in besonderem Maße zu Tage gebracht und es kracht, wenn diese innerhalb der Verbindung nicht ausgeglichen oder aber vertauscht sind. Dann schmerzt es, dann bricht man auf, dann hinterfragt man, dann findet man Lösungen und dann heilt man. An dem Punkt stehst du. Was für ein Glück! Was für eine Chance! Ab heute gehst du die Heilung deiner weiblichen Anteile step by step an – und du wirst Erfüllung in deinem Leben erfahren. Wenn alle immer sagen: du trägst bereits alles in dir, dann stimmt das gewissermaßen. Wenn du wieder in deinem Naturell fließt, fließt auch um dich herum alles. Lass uns tiefer eintauchen...


 

Der Grund, warum du in deiner männlichen Energie feststeckst

Es kann verschiedene Gründe haben, warum du in deiner männlichen Energie feststeckst, je nachdem, welche Erfahrungen du in deinem Leben gemacht, welche Glaubenssätze du über- oder angenommen und welche Entscheidungen du getroffen hast.

Hast du

a) durch deine Erfahrungen gelernt, immer auf dich selbst aufpassen und dich (be)schützen zu müssen, weil du dich in deinem Umfeld nicht sicher gefühlt hast

oder

b) die Annahme der emanzipierten, westlichen Welt übernommen, dass du dich beruflich durchbeißen und erfolgreich sein musst, um Glück und Anerkennung zu erfahren und dabei deine weiblichen Befindlichkeiten ausschalten musst, um mit den Männern "mitzuhalten" bzw. ihnen in nichts nachzustehen? Zu beweisen, dass sich die Zeiten geändert haben und Frauen nicht mehr abhängig sind und sich selbst durch's Leben beißen können? Allein? Oder gar in Konkurrenz zum Mann?
 

Oder vielleicht sogar alles zusammen?

Lass mich dir zu beidem etwas sagen:

a) Dass du dich selbst beschützen musstest, mag vielleicht ein Fakt deiner Vergangenheit und ggf. tatsächlich überlebensnotwendig gewesen sein. Danke dir dafür, dass du so lange in deiner männlichen Energie ausgeharrt, so hart gekämpft hast, um dein Überleben zu sichern. Egal, welche Erfahrung du gemacht hast, ob es ums körperliche und/oder seelische Überleben ging, DU BIST EINE STARKE FRAU und du lebst. Auch, wenn du zukünftig in deine weibliche Energie gehst, wird sich daran nichts ändern, du bleibst eine tolle, starke Frau, die es weit geschafft hat. Bitte ehre dich für all deine Kraft, deine Mühe, dir ein lebenswertes Leben schaffen zu wollen.

Das gliche gilt für

b) Ehre dich für all deine Kraft, deine Mühe, dir ein lebenswertes Leben schaffen zu wollen. Dein Bestreben, ein glückliches Leben zu erschaffen, in dem es dir an nichts mangelt. Dein Einsatz, dir das alles hart zu erarbeiten. DU BIST EINE STARKE FRAU. Daran gibt es keinen Zweifel. Und du wirst diesen Teil nicht verlieren, nur, weil du zukünftig in deine weibliche Energie gehst. Vertrau mir: Es wird dir vielleicht im ersten Moment Furcht einflößen, weil es so ungewohnt ist, aber es wird dein Leben um 180 Grad drehen - auf einmal kann das Leben einfach so leicht, glücklich, erfüllend und schön sein, ohne dass du kämpfen musst.

Wie?

Das schauen wir uns jetzt genauer an.


 

Deine weiblichen Anteile heilen

So lange hast du sie unterdrückt, deine wertvollen, weiblichen Anteile. Die, nach denen du dich innerlich so sehnst, vergraben unter vielen Schichten voll Ehrgeiz, voll Disziplin, voll Selbstschutz, voll Anstrengung, sich beweisen zu müssen. Ausgelaugt. Irgendwann ist der Körper am Ende und macht sich bemerkbar. Irgendwann spürst du, dass es genug ist. Genug gekämpft. Es ist einfach nicht unsere Natur als intrinsisch weibliches Wesen, sich ständig beweisen zu wollen, und irgendwann wird sich dein Körper gegen deine Ausrichtung sträuben, um dir zu zeigen, dass du eine falsche Richtung eingeschlagen hast.

Lass uns kurz anschauen, was weibliche Energie ist:

  • fließend

  • intuitiv

  • kreativ

  • liebend

  • fühlend

  • im Sein
     

Um die Gegensätze noch deutlicher hervorzuheben, männliche Energie ist:

  • Struktur gebend

  • geerdet

  • diszipliniert

  • logisch

  • fokussiert

  • im Tun

Versteh mich nicht falsch: Es ist nichts verkehrt daran, erfolgreich und diszipliniert zu sein, Ziele zu haben und zu verfolgen, beruflichen Erfolg anzustreben. Es ist wichtig, auch finanziell abgesichert zu sein und wahrhaftig ist es schön, dahingehend als Frau unabhängig zu sein. Die Zeiten haben sich geändert und das ist gut so. ABER! Und jetzt kommt das große Aber: Liegt dein alleiniger Fokus darauf und schaffst du es nicht, in anderen Lebensbereichen in deine Weiblichkeit zu kommen, dann führt kein Weg daran vorbei, dass du dich irgendwann ausgelaugt, unglücklich oder gar verbittert wiederfindest. Denn du leugnest deinen weiblichen Anteil und erzeugst so eine Disharmonie in dir selbst. Eine Disharmonie in dir selbst bedeutet immer auch eine Disharmonie im Außen. In romantischen Beziehungen mit gesund männlichen Männern wird vielen Frauen irgendwann schmerzlich klar: Mist, wieso klappt es mit den Männern, die ich toll finde, einfach nicht? Je mehr ich strample, desto weiter entfernt er sich. Du kennst es bereits aus vielen meiner anderen Texte, ich gehe im heutigen Text weiter unten nochmal näher darauf ein, werde aber diese besondere Materie der Weiblichkeit und Männlichkeit in romantischen Liebesverbindungen in weiteren Texten nochmal von verschiedenen Aspekten und Blickwinkeln beleuchten. Heute soll es um die Heilung deiner weiblichen Energie gehen.


 

Heilung step by step

Ja, wo soll ich denn anfangen? Wie soll ich zu meiner Weiblichkeit finden? Ich habe keinen blassen Schimmer, wohin ich den ersten Schritt setzen soll. Wenn es dir geht wie mir damals, dann möchte ich dir helfen, deinen eigenen, ganz individuellen Weg zurück zu deiner Weiblichkeit zu finden und zu gehen. Es gibt nämlich ein paar Dinge, die du ganz aktiv tun kannst, um deinen Weg immer klarer zu erkennen und ihn mit immer mehr Freude und Leichtigkeit zu gehen. Der Weg ist individuell, doch es gibt ein paar hilfreiche Wegweiser, und die verrate ich dir jetzt. Viele Dinge werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht neu für dich sein, sind aber in diesem Kontext eingebettet fundamental, um deine weiblichen Anteile zu heilen und sie wieder bewusst in dein Leben zu integrieren. Starten wir mit dem am einfachsten und schnellsten Umsetzbaren:

1. Investiere in dein Aussehen

Wir kennen es alle: Wenn wir uns innerlich miserabel fühlen, fehlt uns oft der Antrieb, uns zurecht zu machen. Haare stylen, Make-Up auflegen, tolles Outfit raussuchen scheint uns wie ein unüberwindbares Übel, das wir nicht in Kauf nehmen wollen (wofür auch?). Ich sag dir wofür: Für DEIN Gefühl. In Phasen, in denen du dich am schlechtesten fühlst, solltest du dich am schönsten kleiden, am liebevollsten mit dir sprechen, dir die besten Sachen gönnen. Wenn du dich gehen lässt, weil du dich deiner Laune (oder männlichen Energie) hingibst, wirst du dich noch miserabler fühlen als sowieso schon. Im ersten Moment mag das vielleicht wie eine Kompensations-Strategie und daher ungesund wirken, doch das ist es ganz und gar nicht: Es ist ein Akt der Selbstliebe in Zeiten, in denen du das Leben (und die Männer) anstrengend, unfair und doof findest. Und vielleicht findest du auch dich selbst doof. Ich spreche hier nicht von einzelnen Tagen, an denen du schlechte Laune hast und dich einfach mal gehen lässt, die gehören dazu und die dürfen auch vollends ausgelebt werden (wenn du deine Tage bekommst, solltest du sowieso einen Gang runterschrauben und dich entspannen, ehre deinen Zyklus). Gammel-Tage mit einem Vogelnest auf dem Kopf und Augenringen bis Buxtehude gehören zum Leben dazu. Ich meine hier PHASEN, in denen du eine Zeit lang ganz schön herausgefordert wirst, in denen du am Leben, an dir oder an anderen zweifelst. Du innerlich spürst, dass etwas „falsch“ läuft. In Zeiten, in denen du dich eher so Bäh fühlst oder besonders lange und intensiv in deiner männlichen Energie verharrt hast, sporne dich an, dich zusammenzureißen, dir ein süßes Outfit anzuziehen und dich zurechtzumachen, wie es deinem persönlichen Geschmack entspricht, auch dann, wenn dir eigentlich die Motivation dazu fehlt. Hast du das Gefühl, du hast keine süßen Outfits, dann ziehe los und besorge dir welche - denn du verdienst es, dich wohl, weiblich, süß, verspielt, verführerisch oder was auch immer du sein willst, zu fühlen. Oder alles und jeden Tag anders. Es ist wichtig, dass du dir selbst das Geschenk machst, die beste, beschwingteste Version deinerselbst auszuleben und zu sein. Gerade dann, wenn du dich bereits eine Zeit lang vernachlässigt hast, egal ob mental, emotional oder körperlich, ist es Zeit, dir wieder bewusst zu machen, dass du selbst Mühe in dich investieren darfst, um dich gut zu fühlen. Es ist hierbei egal, was das für dich ist: Nägel lackieren, Haare föhnen, Make-Up auflegen oder einfach ein hübsches Kleid anziehen. Zur Massage gehen, Wellness, ein Gesichtstreatment buchen, deine Haut eincremen, Schmuck anlegen. Was auch immer es ist, was dich strahlend, weiblich und wohlfühlen lässt - sei es dir selbst wert, die Mühe und Zeit in dich zu investieren, um dich zu sorgen, dich zu pflegen. Du wirst es dir danken. Und mit diesem Punkt kannst du am einfachsten anfangen, deswegen nenne ich ihn als erstes. Viel schwerer ist es, in die königlich-weibliche Energie vollends einzutauchen und diese komplett in deinem Leben zu kultivieren. Deswegen starte doch einfach damit, sie einzuladen, indem du losziehst und dir etwas Hübsches zum Anziehen aussuchst, das dir Freude bereitet, wenn du es trägst. Kultiviere den Spaß am Sich-Hübsch-Machen (wieder) in deinem Leben, das ist der erste leise Schritt, deine Weiblichkeit in deinem Leben willkommen zu heißen. Feiere deine Schönheit!


 

Zusammengefasst:

  • ehre deine Schönheit

  • investiere in dein Erscheinungsbild für dein eigenes, weibliches Gefühl

  • entdecke den Spaß am Sich-Hübsch-Machen wieder


 

2. Lehne dich in deinen romantischen Beziehungen zurück

Wenn du feststellst, dass du gerade in deiner männlichen Energie innerhalb einer romantischen Beziehung bist und spürst, dass du das weder magst noch genießt, da die Auswirkungen davon keinerlei positive Gefühle in dir hinterlassen, fange an, dich bewusst zurückzulehnen. Was beinhaltet das?

Gib auf

  • alles kontrollieren zu wollen

  • ihm zeigen und sagen zu wollen, was es heißt, in der männlichen Energie zu sein (was er tun soll!)

  • seine Probleme lösen zu wollen

Stattdessen

Gib ihm die Möglichkeit und den Raum

  • seine männliche Energie zu aktivieren

  • zu führen

  • Probleme zu lösen

Solange du diesen Raum einnimmst, bist du in deiner männlichen Energie - da ist kein Platz mehr für seine männliche Energie. Nicht nur das: Seine männliche Energie wird abgestoßen (wie bei zwei Magneten: gegensätzliche Pole ziehen sich an, gleiche Pole stoßen sich ab).
 

Diese Dynamik ist nicht über Nacht umgekehrt, du kennst es aus zahlreichen anderen Texten von mir, doch du wirst im Laufe dieses Prozesses spürbare Veränderungen feststellen, wenn du bewusst und konsequent mit deinem Verhalten ihm gegenüber in deine weibliche Energie gehst. Du wirst dich wieder wertgeschätzt und begehrt fühlen, und damit einhergehend verspielt, fröhlich und glücklich im Umgang mit ihm sein. Ihm zu erlauben, in seine männliche Energie zu kommen, fühlt sich also nicht nur für ihn, sondern auch für dich gut an.


 

Zusammengefasst:

  • gehe in die Energie des Empfangens

  • sei dir im Klaren darüber, dass du empfangen darfst, ohne kämpfen zu müssen

  • wenn sich Dinge verändern, lass sie sich verändern

  • lass Kontrolle, Führung, Probleme lösen los - damit er das wieder tun kann

  • so kommst du in deine weibliche Energie, er in seine männliche - ihr fühlt euch beide wohl
     

Zusatz: Welche Dynamik sich noch häufig einschleicht und absolut fatal ist: Frauen bemuttern Männer. Was passiert dabei? Du machst ihn klein wie einen Jungen. Was meinst du, wie viel Raum hier noch bleibt, sich männlich zu zeigen (und fühlen). Null. Richtig. Aber dazu sollte es mal einen gesonderten Text geben. Ich mag es hier nur einmal angeschnitten haben.
 

 

3. Mache dir bewusst, dass du dich niemals und zu keiner Zeit beweisen musst

Mag vielleicht in deinem Job Alltag sein, doch lasse den Drang los, dich ständig beweisen zu wollen, ständig dein Bestes zu geben, ständig perfekt zu sein oder "gewinnen" zu wollen. Hier geht es nicht um "gewinnen" und schon gar nicht um Konkurrenz. Verändere deine Denkweise, denn die folgende Annahme hält dich in der männlichen Energie gefangen: Erfolg ist wichtiger als alles andere (hierzu zählt auch der Erfolg, dass es mit ihm klappen muss!). Die Geschichte, die du dir immer wieder erzählst, dass du nur liebenswert und wertvoll bist, wenn du bestimmte Dinge tust oder bestimmte Ziele erreichst, darfst du loslassen. Sobald du die Gedanken wahrnimmst wie "Ich muss die Beste sein...", "ich muss mich beweisen...", "Nur, wenn ich dies oder jenes erreicht habe, dann..." tausche sie entweder aus oder lasse sie bewusst ziehen. Das ist bewusstes Arbeiten an dir und deinen Denkstrukturen und so wichtig. Neue Gedanken könnten sein "Ah, alles klar, ich denke schon wieder, dass ich dies oder jenes erreichen muss. Aber ich weiß, dass das nicht stimmt. Das Wichtigste in meinem Leben ist nicht, dies oder jenes zu erreichen, sondern wahrhaftig glücklich zu sein. Und das kann ich, indem ich meiner Freude folge und nicht, indem ich Zielen hinterherjage". Wichtig ist, dass du dich entsprechend deiner neuen Gedanken verhältst, auch dann, wenn du diese anfänglich noch nicht glaubst (und noch in deinen alten Gedankenmustern verstrickt bist). Denn wenn deine alte Identität noch ist, dass du härter arbeiten musst, um etwas zu erreichen (und dann wertvoll zu sein), braucht es eine Zeit lang, bis du in deine neue Identität hineinwächst (dass du einfach glücklich sein und deine weibliche Seite ausleben darfst).

Für viele ist ein wichtiger Punkt an dieser Stelle, den aktuellen Job zu hinterfragen. Macht dieser dich wirklich glücklich? Oder zwängst du dich selbst in eine maskuline Rolle, da du glaubst, der Gesellschaft, deinen Eltern, den Männern oder dir selbst etwas beweisen zu müssen? Zum Beispiel, dass du eine starke, ehrgeizige, unabhängige Frau bist, die echt was drauf hat? Die sich hocharbeiten kann? Die eine Führungsposition einnehmen kann? Die alle überraschen kann mit ihrer Stärke? Nochmal: DU MUSST NICHTS BEWEISEN, ZU KEINEM ZEITPUNKT. Fühlst du dich wohl damit, gut - fühlst du dich unwohl, dann verändere dein Leben, egal wie unmöglich es dir im ersten Moment erscheint. Es gibt immer Wege. Ein großer Punkt könnte also sein, deinen beruflichen Werdegang zu hinterfragen und mehr in deine Leidenschaft, dein Kreatives oder fürsorgliches Selbst zu kommen, wenn du das möchtest. Es ist nichts verkehrt daran, trotz Emanzipation. Emanzipation ist Freiheit - aber auch die Freiheit, das wahre Selbst zu leben, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen, das zu tun, was man wirklich möchte. Fürsorglichkeit, nährendes Verhalten ist nunmal weibliche Energie und du musst dir das nicht verwehren, um in ein bestimmtes Bild zu passen. Das heißt nicht, dass du nun aufspringen und deinen Job kündigen musst, sondern einfach nur, dass du hinterfragen darfst, ob du wirklich zufrieden in deinem Job bist. Wenn ja, super. Wenn nein, darfst du andere Optionen in Erwägung ziehen. Reminder: Sei es dir wert, glücklich zu sein. Übrigens, als kleine Inspiration: mein Job ist kreativ, fürsorglich, kümmernd, nährend durch mein Schreiben, mein Wirken und mein aus liebevoller Intention heraus beratendes Tun - und ich fühle mich so glücklich dabei. Ich bin also trotzdem diszipliniert und „erfolgreich“, aber eben nicht, um jemandem etwas zu beweisen, sondern weil ich weiß, dass ich damit Gutes tun, anderen helfen kann. Das heißt nicht, dass du auch genau das tun sollst, bitte finde deinen eigenen Weg! Weibliche Energie hat so viele Gesichter und es ist auch völlig OK, in einem Job tätig zu sein, der (ausschließlich) deine männliche Energie erfordert - wenn du damit glücklich bist und wenn du den Ausgleich findest. Mache dir jedoch bewusst, wie viel Raum, Zeit und Energie dieser Job in deinem Leben einnimmt und ob du noch genug Raum für deine Weiblichkeit findest, damit du beides in Balance bringen kannst. Justiere nach, wenn nötig. Es geht nicht darum, was du tust, sondern wie es dich fühlen lässt.


 

Zusammengefasst:

  • sich beweisen = männliche Energie, egal in welchem Lebensbereich

  • willst du deine weibliche Energie kultivieren, wende dich vermehrt weiblichen Eigenschaften zu: kreativ, fürsorglich, kümmernd, nährend, genießend sein

  • hinterfrage ggf. deinen aktuellen Job: bist du glücklich?

  • kannst du dir ggf. mehr Zeit für dich nehmen und deine Stunden runterschrauben oder gar einen Jobwechsel in Betracht ziehen?

  • du musst dich zu keiner Zeit und niemandem beweisen, um liebenswert zu sein, deine weibliche Energie allein ist bereits wertvoll genug - und diese hast du bereits in dir, du darfst sie nur noch heilen und zulassen, ihr Raum geben, sich zu entfalten


 

4. Slow down: Schaffe dir Raum für dich

Komm aus dem Hamsterrad, welches du dir geschaffen hast (egal in welcher Lebenslage) und schaffe dir Raum und Zeit, um dich wieder mit dir selbst zu verbinden. In der Natur spazieren gehen, deine Hobbys ausleben, kreativ sein, tanzen gehen (probiere mal Salsa und lass dich führen: der Mann führt, du folgst ihm bzw. gibst dich ihm hin = weibliche Energie on it's best, besonders gute Übung also!). Vielleicht wolltest du schon immer einen Hund oder eine Katze haben oder Yoga machen. Gib dir selbst die Freiheit, dies umzusetzen. Finde Wege. Und wenn es bedeutet, mit Nachbars Hund regelmäßig ausgiebige Spaziergänge zu machen, ihn zu knuddeln, die Natur zu genießen usw. - tu es. Verbinde dich wieder mit dir und wende dich Dingen zu, die dir gut tun - dafür brauchst du Zeit! Nur du kannst sie dir geben. Dafür musst du dich natürlich selbst fragen, was es ist, das dir gut tut und dir Freude bereitet: Wohnung dekorieren? Kochen? Spazieren gehen? Schwimmen? Fahrrad fahren? Tanzen? Meditation? Freundinnen treffen? Urlaub machen? Reisen? Mach nur, was dir Freude bereitet und nicht das, von dem du glaubst, das es von außen cool aussieht oder was andere anscheinend glücklich macht. DICH soll es glücklich machen. Dazu können auch scheinbar kleine und nichtige Dinge zählen. Reminder: Du musst auch hier niemandem etwas beweisen. Probiere Dinge aus und wenn du merkst, dass es nicht deins ist, probiere etwas anderes. So oft du willst, was du willst, wann du willst.

Kleine Bemerkung: Manchen hilft auch ein komplett neues Umfeld durch einen Umzug oder eine (längere) Reise, um neue Gewohnheiten zu integrieren und in eine Art neue Identität hineinzuwachsen. Aber das ist absolut individuell und kein Muss! Wie alles, was ich hier schreibe. Probiere dich bitte selbst aus, sei mutig und schau, was für dich "funktioniert" und was nicht. Geh auf Entdeckungsreise zu dir selbst - zu deiner eigenen Weiblichkeit.


 

Zusammengefasst:

  • um deine Weiblichkeit zu heilen, brauchst du Zeit für dich, du musst dich entdecken und entfalten können, dich weiblichen Dingen zuwenden wie Kreativität, Tanz, in der Natur sein, Tiere (oder Menschen ;-)) knuddeln, es dir schön machen, deiner Freude nachgehen

  • nur du weißt, was dir Freude bereitet - geh in diese Richtung


 

5. Finde durch achtsames Beobachten heraus, was dich wirklich glücklich macht

Große Veränderungen bedürfen oft kleinen bewussten Achtsamkeiten und Routinen im Alltag. Die Summe dieser "Kleinigkeiten" kreiert dein neues Leben. Kaufe dir ein kleines, hübsches Büchlein, das du nur dafür verwendest, um abends aufzuschreiben, was dir an diesem Tag Freude bzw. Zufriedenheit beschert hat. Lasse den Tag dafür revue passieren und schreibe alles auf, das dir Freudiges in den Sinn kommt - egal wie klein und nichtig es im ersten Augenblick erscheinen mag. Dieses Büchlein ist also dein Begleiter auf deiner Entdeckungsreise zu dir selbst und zu deiner Weiblichkeit.

Das Ganze kann dann zum Beispiel so aussehen:

Was mir heute Freude bereitet und mich glücklich/zufrieden gemacht hat...

  • der gemütliche Kaffee am Morgen und das Zwitschern der Vögel vor dem Fenster

  • das heiße Bad

  • meine Lieblings-Musik hören

  • das frisch gemachte Bett

  • der Duft des neuen Shampoos

  • nachts losziehen und noch etwas essen

  • spontan eine Freundin treffen

  • Eis essen mit meinem Partner

  • Roller fahren und der Wind im Haar

  • morgens um 6h Bahnen schwimmen, wenn die Welt noch schläft

  • in der Hängematte liegen und die Blätter im Wind beobachten

  • das Gefühl, das mich den ganzen Tag begleitet hat, weil ich mich in meinem neu gekauften Kleid so hübsch gefühlt habe

  • die Beschaffenheit der Buchseiten

  • das Lächeln der alten Dame auf der Straße

  • Kuscheln mit meinem Partner/Hund/Kind/Freundin/Oma

  • das Kompliment vom Mann im Café

  • das Gefühl, andere liebevoll unterstützt zu haben

  • das schöne, offene Gespräch

  • die Vorfreude auf das Treffen

  • die Vorfreude auf den Urlaub

  • das Gefühl des Verliebtseins

  • mich für ein Date hübsch zu machen

  • dass er mir geholfen hat

  • dass er mich angerufen hat

  • dass er mich begehrt

  • die Massage

  • das Entspannen

  • mir gegönnt zu haben, mich auszuruhen und nichts zu tun

  • den Roman gelesen zu haben

  • das Telefonat mit XY

  • der neue Mantel

  • das unglaubliche Paar Schuhe, das ich mir bestellt habe

  • dieser leckere Kuchen

  • gebacken/gekocht zu haben

  • meine gut gelungene Frisur heute

  • mein hübsches Make-Up

  • die frisch gewaschene Wäsche

  • der Spaziergang

  • die Sonne im Gesicht

  • das Geräusch des Regens am Fenster

  • neu dekorieren

  • das Gespräch mit meiner Therapeutin/Beraterin oder meinem Therapeuten und Berater

  • ...

Mache das mindestens 30 Tage lang und schaue dir anschließend alles noch einmal an. Was hat dir am meisten Freude bereitet? Welche kleinen Dinge im Alltag waren es? Kannst du sie mehr in dein Leben integrieren bzw. bewusster deinen Fokus darauf richten? Du darfst ein Leben leben, das dir Freude macht, das du genießt, das all das Schöne beinhaltet, das du gerne hast - es darf leicht sein. Ich wiederhole nochmal: Du darfst den Glaubenssatz loslassen, dass du etwas erreichen musst, dass du für etwas kämpfen musst und dass du erst dann glücklich sein darfst. Oder dass du dich beweisen musst, um wertvoll zu sein. Dass du etwas tun musst, um empfangen zu dürfen.

Lasse den Glaubenssatz los, dass du etwas tun musst, um empfangen zu dürfen.

Es kann sein, dass dein Gehirn das im ersten Moment als "langweilig" einstuft, da es seit so langer Zeit darauf gedrillt war, im Stress- bzw. Kampfmodus zu sein (männliche Energie). Und doch: Du darfst wirklich einfach nur ein schönes Leben haben, egal, was das für dich ist - einfach so. Und egal, was jetzt für Aber's hochkommen - kreiere und erlaube es dir! Es ist Teil deiner Weiblichkeit! Und es ist möglich. Vielleicht nicht sofort, aber wenn du es wirklich willst, wirst du dir ein schönes Leben erschaffen, das leicht sein darf.
 

Schaue auch, was sich am häufigsten überschnitten hat von deinem tagtäglich Niedergeschriebenen: Kann es sein, dass du auf natürliche Art und Weise in deiner weiblichen Energie bist, wenn du tust, was dir Freude bereitet?

  • in der Natur sein

  • Beziehungen zu anderen priorisieren (Mensch/Tier)

  • sich mitteilen

  • kuscheln, sich geborgen fühlen

  • Haustiere kuscheln

  • fürsorglich sein

  • kreativ sein

  • tanzen

  • entspannen

  • genießen

  • sich, das Leben und das Zuhause "schön machen"

  • usw.

Wenn du also mehr dieser Dinge tust, bei denen du Leidenschaft oder/und Freude empfindest, die dich zufrieden machen, dann bist du automatisch in deiner weiblichen Energie.
 

Wenn man den Weg zur Heilung der weiblichen Energie so kurz wie möglich beschreiben müsste, dann würde das wahrscheinlich so ausfallen:

Priorisiere deine Freude in deinem Leben

Erinnere dich also mithilfe dieser Übung zurück: Was war und ist es, das mir wahrhaftig pure Freude und Glückseligkeit beschert? Und dann nutze deine weibliche Energie erneut, denn weibliche Energie ist auch: Aus einer Mücke einen Elefanten machen. Was oft negativ behaftet ist, kannst du zum Positiven wenden, in dem du kleine Alltäglichkeiten groß machst. Zum Beispiel:

  • zünde eine Kerze an und schaffe eine gemütliche Atmosphäre, wenn du arbeitest

  • mache dir deine Lieblingsmusik an, wenn du Wäsche zusammenlegst

  • höre ein Hörbuch oder einen Podcast, der dich zum Lachen bringt, wenn du staubwischst

Du kannst Alltäglichkeiten so viel angenehmer und freudiger gestalten, wenn du zuvor ein wenig Mühe investierst, um es dir schön zu machen. Auch das ist weibliche Energie!


 

Zusammengefasst:

  • finde heraus, was dir Freude bereitet

  • tue diese Dinge so oft wie möglich und noch öfter

  • gestalte dir Alltäglichkeiten so besonders wie möglich


 

6. Romantisiere dein Leben und deinen Alltag

Du bist eine besondere Frau, auf diesem besonderen Planeten und hast dieses besondere Leben geschenkt bekommen, um diese besonderen Gefühle zu erleben, um glücklich zu sein. Um das besondere Kleid zu tragen an einem ganz gewöhnlichen Tag, dein Essen auf einem ganz besonderen Teller anzurichten, auch, wenn du alleine isst.

Nutze deine weibliche Energie und romantisiere deinen Alltag

Wie im vorherigen Punkt bereits angesprochen: weiblich sein ist auch, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen - mache aus einer alltäglichen, faden Mücke einen rosaroten, schönen, verspielten, freudigen Elefanten, dessen Anblick irgendeine Art positiver Gefühle in dir hinterlässt. Romantisiere Alltäglichkeiten, die kleinen Dinge, mache scheinbar gewöhnliche Dinge besonders und freudvoller. All das ist weibliche Energie und sie fließt durch dich, deinen Körper, dein Sein, dein Leben hindurch. Lass sie fließen! In die dunkelsten, verstecktesten und unscheinbarsten Ecken und Gassen des Alltags.


 

Zusammengefasst:

  • mach dir das Leben schön: Kerzen, gemütliche Atmosphäre, Musik, Spaß, Freude

  • mache all die kleinen Momente deines Lebens schöner und freudvoller und du wirst spüren, wie du dich mit deiner weiblichen Energie verbindest

7. Lasse den Glauben los, immer funktionieren zu müssen

Das Leben besteht immer aus Ebbe- und Flutphasen - aus Phasen der vollen Euphorie und sprudelnder Energie und aus Phasen der Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Wie in Punkt 1 angerissen, ehre deinen Zyklus als Frau und auch den Zyklus des Lebens. Sei achtsam mit dir und gehe liebevoll mit deinem Energiehaushalt um. Vor unseren Tagen und währenddessen haben wir weniger Energie als sonst, erwarte also nicht von dir, immer gleich zu funktionieren. Oft sehen wir Dinge dann auch emotional viel dramatischer oder sind allgemein sehr niedergeschlagen und bedrückt. Erkenne und akzeptiere, dass du das Leben in dieser Phase verzerrt durch die Brille deiner Gefühle wahrnimmst. Sei dir bewusst, dass wir Frauen hormonell und emotional einiges durchmachen - und zwar jeden Monat neu. Anstatt dich zu fragen "warum bin ich nur so kompliziert und fühle heute das und morgen das?" akzeptiere und ehre dich und deinen Körper und versuche nicht alles zu ernst zu nehmen. Umarme dich liebevoll mit deiner wärmenden Intension, jetzt für dich da zu sein und für Entspannung zu sorgen, damit dein Körper in seinem eigenen Tempo wieder zu Kräften kommen kann. An manchen Tagen sehen deine 100% anders aus als an anderen. Sei es dir wert, dich auszuruhen und deinen Körper zu schonen. Gib dir diese Freiheit. Vielleicht verdient das Thema Zyklus sogar nochmal einen ausführlichen gesonderten Text, was meinst du?


 

Zusammengefasst:

  • fließe mit deinem Zyklus und erkenne, dass du dich nicht immer gleich fühlst und auch nicht immer gleich viel Energie hast
     

8. Verändere dein Bindungsmuster

Zu allererst: Was ist Bindung? Bindung ist das durch die Evolution darauf ausgelegte Streben nach Gemeinschaft und Geselligkeit, das Suchen der Nähe anderer Menschen. Eine starke emotionale Bindung entsteht oft zu wichtigen Bezugspersonen, die das eigene Denken und Verhalten beeinflussen. Oft merkt man die emotionale Bindung erst, wenn die Bezugsperson abwesend ist, zum Beispiel durch eine längere Reise, einen Wegzug oder das Zuwenden anderer Lebensbereiche – kurz: die Zeit, die man nicht gemeinsam verbringt. Dann kommt das Vermissen, das Zurückdenken an gemeinsam verbrachte Zeiten und das Leiden unter der Trennung. Eine Bindung ist daher eine Orientierung an einer anderen Person, die sich in sicheren Bindungen wie folgt zeigt:

  • Suchen von Nähe der anderen Person

  • Leiden unter der Trennung von dieser Person

  • Freuen über die Rückkehr dieser Person

  • Orientierung an dieser Person, auch wenn sie sich nicht in unmittelbarer Nähe befindet

Dabei gibt es verschiedene Bindungsmuster, die zu Tage kommen können, je nachdem, welche Erfahrungen man gemacht und welche Schutzmechanismen man sich ggf. angeeignet hat. Romantische Beziehungen im Erwachsenenalter bringen oft die ungeheilten Anteile zum Vorschein, die sich aufgrund des Bindungsverhaltens zeigen:

  • vermeidend

  • ängstlich

  • sicher

Je niedriger die Angst und niedriger die Vermeidung, desto sicherer die Bindung, was wir uns alle tief im Inneren wünschen. Ein sicheres Bindungsverhalten ist also ein ausgeglichenes, geheiltes, gesundes Verhalten innerhalb der Verbindung zu einer Bezugsperson, vor allem dann, wenn es Konflikte gibt. Ängstliches Verhalten spricht aus einer verwundeten weiblichen Energie heraus, wobei vermeidendes Verhalten aus verwundeter männlichen Energie resultiert.
 

Zusammengefasst bedeutet das:

  • vermeidend = verwundeter männlicher Anteil

  • ängstlich = verwundeter weiblicher Anteil

  • sicher = geheilt, im Einklang

Frauen und Männer können hier gleichermaßen aus verwundeten männlichen sowie weiblichen Anteilen sprechen, dies ist geschlechterunabhängig, da wir ja stets beides, männliche sowie weibliche Energie, in uns tragen. Vielleicht wechselt sich das Bindungsverhalten auch je nach Situation (ambivalent-unsicheres Verhalten).
 

Nach welchem Bindungsmuster agierst du aktuell in deinen Verbindungen zu Bezugspersonen?

Wenn du dazu neigst, bei Konflikten die Schotten dicht zu machen, eine Mauer aufzubauen, nicht in der Lage zu sein, zu kommunizieren, keine Emotionen zu zeigen und zuzulassen (sondern vielmehr zu unterdrücken), ist das ein Anzeichen für verwundete männliche Energie, sprich vermeidendes Verhalten. Damit versuchst du, dich zu (be)schützen. Um wieder in deiner weiblichen Energie zu sein, darfst du mehr mit deinem Herzen und deinen Emotionen verbunden sein und dies auch offen zeigen (damit ist nicht das Drama, das Rumgezicke gemeint, was aus Angst und daher verwundeter weiblicher Energie resultieren würde, dazu unten mehr). Das bedeutet, dass du hierfür dein männliches Schutzschild ablegen darfst.

Wie stellst du das an?

Mache dir bewusst, was sicheres Bindungsverhalten ist und verhalte dich, „als ob“ du dieses bereits innehast. Du brauchst diese neuen Erfahrungen aufgrund deines neuen Verhaltens, um dieses Schritt für Schritt fest in dein Leben zu integrieren und zukünftig im sicheren Bindungsmuster zu agieren. Identifiziere dich neu als eine Person, die ein sicheres Bindungsverhalten hat. Bedeutet konkret, dass du in Momenten, in denen du dich komplett verschließen willst, dies bewusst nicht mehr tust und dir bewusst machst, dass du ja ab sofort eine Person bist, die ein sicheres Bindungsverhalten innehat. Du handelst also „als ob“ du bereits diese Person bereits bist. Das bedeutet, dass du dabei anfänglich durch deine Ängste gehen musst, denn die sind es, die dich überhaupt dazu bewegt haben, ein männliches Schutzschild zu errichten. Und jedes Mal, wenn du dich verschließt, trennst du dich von deiner gesunden weiblichen Energie. Du trennst dich also von einem wichtigen Anteil von dir selbst – was dir wiederum spürbare Disharmonie im Inneren beschert.

Von einem vermeidenden Bindungsverhalten in ein sicheres Bindungsverhalten zu wechseln und dieses fest zu integrieren, bedeutet, dass du anfänglich bewusst in deine neue Identität wechseln musst – und das kann zu Anfang für dich wirken, als spielst du eine Rolle. ABER, so seltsam sich das anfänglich auch anfühlen mag, das ist der Weg, um tatsächlich in deine neue Identität zu kommen. Eine Identität, mit der du deinen weiblichen Anteil geheilt hast und vollends mit ihm verbunden bist. Erst, wenn du diese neuen Erfahrungen wirklich im echten Leben erlebst statt nur theoretisch zu wissen, wie es geht (oder sein müsste), wirst du dich auch wirklich mit deiner weiblichen Energie verbinden. Das bedeutet, du handelst anfänglich „als ob“ und spürst durch wiederkehrende, neue Erfahrungen, dass du deiner Angst nicht glauben musst und mit deiner weiblichen Seite verbunden sein darfst (dich nicht schützen musst). Denn sich verschließen entspringt immer aus einer Angst und daher aus Selbstschutz. Du darfst dieses Schutzschild nun ablegen, durch deine Angst hindurchschreiten und zur inneren Freiheit gelangen. Nicht nur einmal, sondern jedes Mal, wenn du das Schutzschild wieder hochnehmen willst, entscheide dich bewusst für dein neues, sicheres Bindungsverhalten.
 

Wie kannst du deine weibliche Energie also in Konfliktsituationen einbringen?

  • erlaube dir, dich zu öffnen

  • erlaube dir zu weinen, wenn du weinen willst

  • du darfst dich verletzlich zeigen

  • du darfst dir erlauben, dich sicher und geborgen zu fühlen
     

Achtung: Das bedeutet nicht, dass du bei jedem kleinen Konflikt das Gespräch suchst und weinend kundtust, dass du dich durch ihn nicht gesehen fühlst – das wäre ängstliches Bindungsverhalten, resultierend aus verwunderter weiblicher Energie. Lass uns auch das nochmal durchgehen.

Ängstliches Bindungsverhalten, resultierend aus verwunderter weiblicher Energie, ist all jenes Verhalten, bei dem du einforderst: Bestätigung, Aufmerksamkeit, Liebe, um deine aus Angst resultierende Unsicherheit zu kompensieren. Das bekannte Klammer-Verhalten. Du willst dich ständig vom anderen bestätigt wissen. Du kennst deinen Wert nicht und willst entweder ständig etwas klären oder ständig hören, dass du den anderen noch sicher hast. Wenn der andere nicht da ist, dann hast du kein Vertrauen darin, dass er wiederkommt – sprich du hast kein Vertrauen in eure Bindung. Um diese Unsicherheit zu kompensieren, forderst du von ihm ein, dies zu stillen. Doch selbst wenn er dies tun würde, würdest du deine verwundeten Anteile nicht heilen, sondern lediglich jedes Mal ein Pflaster auf die Symptome kleben lassen. Bei jedem Mal, wo der andere geht, reißt er das Pflaster mit ab und die Wunde trieft. Das tut natürlich jedes Mal unheimlich weh. Die Wunde ist also deine verwundete weibliche Energie und das Symptom ist die sich zeigende Unsicherheit und Angst. Um die Wunde also wirklich zu heilen, um wirklich das Problem an der Wurzel zu packen und zu lösen und nicht nur das Symptom „stillzulegen“, darfst du auch hier in dein „als ob“ kommen. Frage dich, wie würde eine Frau im sicheren Bindungsmuster agieren?

Vermutlich so:

  • das eigene Nervensystem beruhigen (ggf. auch Fähigkeiten erlernen)

  • Vertrauen in die gemeinsame Verbindung haben

  • Vertrauen in die Bezugsperson haben

  • Vertrauen in sich selbst haben

  • jedes Mal, wenn du etwas aus Unsicherheit einfordern willst, diesen Impuls zur Kenntnis nehmen, dich liebevoll daran erinnern, dass du das gar nicht brauchst, da du so oder so sicher und geborgen bist und nach deinem neuen, sicheren Bindungsverhalten handeln, sprich: nichts einfordern, sondern dich dir selbst zuwenden

  • dich deinen eigenen Ängsten und Unsicherheiten stellen

  • alle angestauten Gefühle fühlen und zulassen (wie hier beschrieben)

  • Eigenverantwortung für Unsicherheiten und Gefühle übernehmen

  • vielen hilft auch dieser Satz: Egal, was passiert, ich werde okay sein. Du kannst dabei auch deine Hand auf dein Herz legen

Je bewusster du JEDES MAL in dein sicheres Bindungsverhalten gehst, desto schneller festigt es sich. So kann es nur wenige Wochen oder Monate dauern, bis du tatsächlich eine Frau mit sicherem Bindungsverhalten bist.

Zum Thema „Das eigene Nervensystem beruhigen“ wird es einen gesonderten, ausführlichen Text geben.


 

Zusammengefasst:

  • um von einem vermeidenden oder ängstlichen Bindungsmuster in ein sicheres zu kommen, musst du damit beginnen, dich zu verhalten, als ob du diese Person bereits bist

  • je bewusster du diese neue Identität lebst, desto schneller festigt sie sich


 

9. Weniger oder keine Nachrichten mehr verfolgen

Aufzuhören, die schlechten Nachrichten zu verfolgen, kann deinen Stresspegel immens in die Höhe schießen lassen und deinen Kampf-Oder-Flucht-Modus aktivieren – das Gegenteil von weiblicher Energie also. Deinen inneren Frieden zu wahren ist weibliche Energie. Mache dir bewusst, dass „die Nachrichten“ immer noch ein Geschäftsmodell (ein Unterhaltungsgeschäft, wenn man es genau nimmt) ist, mit dem Geld gemacht wird. Es ist darauf ausgelegt, ständig die Aufmerksamkeit der Menschen an sich zu reißen, sie zu verängstigen, um sie dazu zu bewegen, weiterzulesen oder weiterzuschauen, was wiederum mehr Geld einbringt. Mache dir bewusst, dass du wichtige Dinge auf jeden Fall mitkriegen wirst, vertrau mir. Wären die Nachrichten dazu da, wirklich zu lehren, wäre dieser Punkt nicht nennenswert, doch dem ist nicht so. Solltest du also den Glaubenssatz in dir tragen, dass du ein dümmliches Hausmütterchen bist, wenn du die Nachrichten nicht verfolgst, kannst du diesen getrost loslassen. Du wirst einen riesen Unterschied wahrnehmen, da du dich weniger ängstlich und wieder friedlicher in dir selbst fühlst. So kannst du dich wieder auf die wesentlichen Dinge in deinem Leben konzentrieren. Und ja, du darfst auch dann glücklich sein, wenn in der Welt schlimme Dinge passieren – denn es ist dein glückliches Selbst, dein liebendes Wesen, das die Welt wirklich braucht. Du kannst dich nicht sicher fühlen und in deine weibliche Energie gehen, wenn du ständig durch negative Nachrichten getrieben in Alarmbereitschaft bist.

Du darfst deinen Frieden wahren und in deiner Happy-Bubble bleiben

Was du konsumierst, wird deine Realität – also wähle weise, welche äußeren Einflüsse du zulässt.


 

Zusammengefasst:

  • entscheide weise, welche äußeren Einflüsse Zugang zu dir bekommen

  • wahre dir deinen inneren Frieden, um deine weiblichen Anteile leben zu können


 

10. Integriere spielerische Dinge in deinem Leben

Das ist für viele vielleicht erstmal ein seltsamer Punkt: Ich bin doch kein Kind, ich habe keine Zeit für Spiel und Spaß. Ist das so? Dann schaffe dir Zeit für Spiel und Spaß – das Leben ist eine freudvolle Angelegenheit, wenn du es zu einem solchen machst. Dafür musst du natürlich auch hier wissen, was dir Spaß macht: die Rutsche im Erlebnisbad rutschen, die du als Kind so gerne gerutscht bist? Im Freizeitpark in die Achterbahn gehen. Backen und die Muffins mit bunten Sachen verzieren. Tanzen und die Welt vergessen. Singen, egal wie schief es klingt. Badminton spielen, auch ohne Regeln. Im Fokus steht nicht das Gewinnen, sondern der Spaß. Du verbindest dich damit auf gesunde Art und Weise mit deinem kindlichen Ich. Es hat nichts damit zu tun, ein Kind zu sein, sondern dich mit deiner weiblichen Energie zu verbinden, denn spielerisch zu sein ist ein wichtiger Teil von ihr. Freude und Spaß in dein Leben zu integrieren ist ein wichtiger Bestandteil, wenn es um die Heilung deiner weiblichen Anteile geht.
 

Zusammengefasst:

  • Spiel und Spaß ist ein wichtiger Teil deiner weiblichen Energie, integriere ihn regelmäßig in dein Leben


 

11. Hormonelle Verhütung absetzen

Dieser Punkt ist umstritten und ich möchte damit nicht sagen, dass du die Pille sofort absetzen sollst. Das Thema Verhütung ist ein allseits bekanntes lästiges Thema (für mich und die Frauen, die ich kenne, jedenfalls), denn natürlich haben wir gerne Sex, doch ein Kind soll je nach Lebenssituation und Wunsch daraus nicht immer entstehen. In diesem Abschnitt möchte ich jedoch bezugnehmend zum heutigen Thema auf den Einfluss eingehen, den die Pille auf deine Weiblichkeit hat. Das mag auch nicht für jede Frau von Belang sein, doch ich möchte diesen Punkt heute nicht auslassen. Sollte dich dieses Thema nicht interessieren oder es nicht der richtige Zeitpunkt sein, dich ihm zu stellen, dann lass es einfach aus und lies diesen Abschnitt ggf. zu einem späteren Zeitpunkt.

Fakt ist, dass die Pille den weiblichen Zyklus ausschaltet. Je nach Pille entweder gänzlich oder er gaukelt einen Zyklus vor, was jedoch auch wieder nur eine Illusion und damit in der Realität ein Ausschalten des weiblichen Zyklus ist. Da darüber nur selten aufgeklärt wurde und wird, ist es aus meiner Sicht wichtig, darüber mehr zu sprechen, damit man auf den Fakten beruhend selbstbestimmte Entscheidungen treffen kann. Denn es bedeutet nicht, dass für jede Frau das Absetzen der Pille der richtige und einzige Weg ist – doch es ist wichtig, dass jede Frau auf den Fakten beruhend eine selbstbestimmte Entscheidung für sich selbst treffen kann.

Unser Zyklus beeinflusst uns Frauen enorm und er ist ein wichtiger Teil unserer Weiblichkeit. Wieder mehr mit ihm in Berührung zu kommen bedeutet, mehr über ihn und seine Auswirkungen auf unser Befinden und unseren Körper zu lernen und unseren Umgang mit uns selbst dementsprechend liebevoll anzupassen, damit wir uns nicht aus Unwissenheit ständig übergehen. Zu erkennen, welche Stärken du in bestimmten Phasen deines Zyklus hast und zu lernen, alle Phasen zu lieben statt zu verfluchen. Wie oben bereits angesprochen, runterzufahren, wenn du deine Tage bekommst, diese fragile Phase zu ehren.


 

Zusammengefasst:

  • hormonelle Verhütung beeinflusst deinen Zyklus bzw. schalten diesen aus

  • um mit deinem Zyklus zu leben und diesen kennenzulernen, ist es eine Option, über das Absetzen der Pille nachzudenken

  • dies entscheidest du jedoch selbstbestimmt für dich selbst, denn Verhütung ist und bleibt ein lästiges Thema


 

12. Für dich selbst arbeiten

Kreativ sein, lehren und nähren, fürsorglich sein statt Dinge für jemanden abzuarbeiten. Weibliche Energie ist kreative Energie und solltest du von diesem Anteil stark getrennt sein, dann wirst du dich vermutlich auch von deinem weiblichen Anteil stark getrennt fühlen. Kreativität sieht für jeden anders aus, du musst natürlich keine Künstlerin werden, die jeden Tag Bilder malt. Und auch, wenn du jetzt das Gefühl hast, du seist überhaupt nicht kreativ, bedeutet das nicht, dass du nicht etwas ausprobieren kannst, was du vielleicht noch nie vorher gemacht hast. Wie oben bereits erwähnt, ist auch meine Arbeit kreativ (kreatives Schreiben und Aufarbeiten von Inhalten, die anderen etwas bringen). Doch du kannst schauen, wie du deine kreative Seite entdecken kannst, um zu spüren, ob dich dies glücklich macht (oder nicht). Probiere unterschiedliche Dinge aus, wenn du noch nicht so recht weißt, was es ist, das dich kreativ in den Flow bringt. Blumen pflücken und binden (floristische Tätigkeit), zum Töpferkurs gehen, zeichnen, malen, Texte schreiben, Illustrationen anfertigen, Inhalte kreativ aufarbeiten – für dich oder/und für andere. Vielleicht kannst du etwas Neues lernen, das du bald anderen beibringst. Das fließt stark zum obigen Punkt des „Jobs“ mit ein, doch du kannst dies auch im Ehrenamt, in deiner Freizeit oder vielleicht als Ausgleich im Neben- oder Zweitjob tun. Wenn du für dich arbeitest, dann wirst du keine strickten, von außen auferlegten Deadlines haben, in denen du Arbeit ohne Mehrwert abarbeitest, sondern wieder mehr den Sinn deines Tuns erkennen und in den Flow kommen kannst (weibliche Energie).


 

Zusammengefasst:

  • etwas zu kreieren und zu erschaffen ist weibliche Energie und die Chance ist groß, dass, wenn du etwas für dich findest, was dies beinhaltet, dich dies erfüllt und zufrieden macht

Fazit

Du bist eine besondere Frau, auf diesem besonderen Planeten und hast dieses besondere Leben geschenkt bekommen, um diese besonderen Gefühle zu erleben, um glücklich zu sein. Um das besondere Kleid zu tragen an einem ganz gewöhnlichen Tag, dein Essen auf einem ganz besonderen Teller anzurichten, auch, wenn du alleine isst. Ehre dich und deine weiblichen Anteile. Lass den Glauben los, dass du deine weiblichen Anteile unterdrücken musst, um dich in der Welt (in unserer Gesellschaft) zu behaupten. Öffne dich wieder deiner Weichheit, deiner Emotionalität, deiner Offenheit, deiner Verspieltheit, deiner Leidenschaft, deiner Sinnlichkeit, deiner Hingabe. Erschaffe sichere Verbindungen, die in die Tiefe gehen können, indem du deine weiblichen (und/oder verwundet männlichen) Anteile heilst. Es werden noch viele weitere Texte zum Thema Weiblichkeit und Männlichkeit kommen, doch dieser heutige Text gibt aus meiner Sicht einen enorm wichtigen und guten Startschuss, um wieder in Einklang mit dir zu kommen und dir deine Weiblichkeit zu erlauben, damit du auch wieder seine Männlichkeit empfangen kannst und dich nicht mehr vor irgendetwas aus Angst schützen oder auf der anderen Seite dich an etwas klammern musst.

Du hast bereits alles in dir. Lass es zu. Lass es raus. Lebe, liebe und lache – so ein ausgelutschter Kalenderspruch, aber so wahr.


 

Deine psychologische Beraterin

Nadine Drexler


Beratung in Mann-Frau-Beziehungen:

Nadine Drexler

Bildungswissenschaftlerin & Psychologische Beraterin

WebsiteTerminInstagramFacebook


Zum Weiterlesen:

Negative Gefühle zulassen und verarbeiten

Wann du ein Gespräch mit ihm suchen solltest

Woran du erkennst, dass du "zu nett" bist

Schwächen eingestehen und zeigen

Männliche & weibliche Energie innerhalb von Mann-Frau-Beziehungen

Wie du ihn mit deiner weiblichen Energie anziehst