Nadine Drexler

März 6

Weiblichkeit in der Krise: Bist du zu maskulin?

Aktualisiert: März 12

... wenn Frauen sich in ihrer männlichen Energie verlieren (und leiden)

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Es ist eine "Krankheit" unserer modernen Gesellschaft geworden: Frauen, die unbewusst viel zu lange und viel zu intensiv in und aus ihrer männlichen Energie heraus handeln - und sich und ihrer Gesundheit dabei immens schaden. Und nicht nur das: Eine Frau, die sich selbst völlig ausgelaugt und erschöpft fühlt, kann auch anderen nichts geben - weder dem Partner noch sonst irgendwem. Wie soll so also eine glückliche, erfüllte Partnerschaft möglich sein, geschweigedenn ein glückliches Leben? Aus diesem Grund möchte ich dieses wichtige Thema aus allen möglichen Perspektiven betrachten und euch alle dazu ermutigen, mehr in eure weibliche Energie zu kommen, die falschen Glaubenssätze von Weiblichkeit loszulassen, um endlich ausgeglichen, glücklich und sinnerfüllt leben zu können. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin ist zu erkennen: Agiere ich denn überhaupt zu stark aus meiner männlichen Energie heraus? Betrifft mich dieses Thema überhaupt? Es betrifft nämlich tatsächlich mehr Frauen als es den Anschein macht. Und ich nehme mich selbst nicht raus! Aus diesem Grund schauen wir uns heute fünf sehr einschlägige Warnzeichen an, an denen du deutlich erkennst, ob du in deiner maskulinen Energie feststeckst und ob es an der Zeit ist, dich deiner weiblichen Seite zu widmen. Ich nutze diese heute genannten Punkte übrigens auch selbst :-)

Deutliche Warnzeichen für zu stark maskulines Verhalten

Es gibt fünf besonders einschlägige Warnzeichen, die ich bei Frauen wahrnehme (bei mir selbst ebenso), wenn ihre Energien aus dem Gleichgewicht geraten. Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Frau zu intensiv und zu lange aus ihrer männlichen Energie heraus agiert hat, sich selbst dabei schadet, ihre weiblichen Anteile unterdrückt und den natürlichen Fluss blockiert. Als Erinnerung an dieser Stelle: Wir alle tragen die männliche und die weibliche Energie in uns und unsere männliche Energie stellt keine Gefahr für unsere weibliche Energie dar! Es geht nur darum, beide Energien in Einklang - in die Harmonie - zu bringen. Eine im Kern weibliche Person verträgt jedoch weniger selbst ausgelebte männliche Energie in ihrem Alltag als eine im Kern männliche Person - unabhängig vom Geschlecht. Aufgrund meiner Zielgruppe richte ich mich in meinen Texten jedoch an Frauen, die sich im Kern weiblich fühlen. Also nochmal: Wir tragen beide Energien in uns und es ist nicht falsch, deine männliche Energie zu leben, aber es wichtig, dass diese nicht Überhand nimmt und dir schadet. Und noch ein Reminder an dieser Stelle: Innerhalb von romantischen Beziehungsdynamiken hat deine männliche Energie GAR NICHTS zu suchen! Wo das nun geklärt ist, schauen wir uns nun an, woran du erkennst, dass du in deiner männlichen Energie feststeckst und ins Ungleichgewicht abkippst.

Warnzeichen 1

Du fühlst dich ausgebrannt

Ein deutliches Zeichen dafür, dass du aktuell viel zu viel in deiner männlichen Energie bist: Du fühlst dich ausgebrannt. Vielleicht fühlst du dich on top noch sehr nervös, unruhig, ängstlich oder gar depressiv verstimmt. Natürlich können eine Depression oder Angstzustände ganz unterschiedliche Ursachen haben und beides ist nicht ausschließlich darauf zurückzuführen, dass du zu sehr in deiner männlichen Energie agierst, doch tatsächlich gibt es hier auffällig häufig einen direkten Zusammenhang. Wenn wir aus der männlichen Energie heraus handeln, dann leben wir nicht im Fluss des Lebens. Als weibliche Frau jedoch erblühst du genau dann, wenn du dich dem Fluss des Lebens hingibst, dich entspannst, genießt, vertraust, im Flow bist usw. Bist du in deiner männlichen Energie, dann versuchst du etwas voranzutreiben - und zwar alles, was du tun und erreichen willst, ohne auf deinen Körper zu hören, wenn er dir sagt, dass es genug ist. Dass es Zeit ist, einen Gang zurückzufahren und dich auszuruhen. Das ist der Moment, wenn Frau ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit hintenan stellt, weil sie glaubt, dass sie weiterkämpfen muss, komme was da wolle. Sie hat sich etwas im Außen als Ziel gesetzt, das sie dringend erreichen will und muss - doch genau das ist nunmal eine maskuline Denkweise. Wenn du diese männliche Denkweise über Jahre inne hast, daraus agierst und nicht mehr auf deinen weiblichen inneren Kern hörst, der dir sagt, dass du zur Ruhe kommen und dich ausruhen, im Hier und Jetzt leben und bewusster leben und genießen sollst, dann wird dich das irgendwann ins Burnout bringen. Die männliche Energie nutzt den Verstand, und die weibliche Energie nutzt den Körper und das Herz. Wenn du jedoch die Bedürfnisse deines Körpers ständig übergehst und dich nur dafür interessierst, was in deinem Kopf so abgeht, dann tust du dir damit nichts Gutes. Das wird dich niemals zu Glück und Erfüllung führen können. Du kannst deinen Körper, dein Herz und deine Seele nur bis zu einem gewissen Punkt ignorieren und ständig übergehen - irgendwann wird das Konstrukt zusammenbrechen (müssen!). Führe dir vor Augen, dass selbst Menschen, die einen ausgeprägt männlichen Kern haben zu viel männliche Energie leben und ins Burnout rutschen können, wenn sie sich ständig und komplett übergehen und ihre Gesundheit vernachlässigen. Das betrifft also natürlich nicht nur weibliche Frauen, sondern jedermann. Wir alle müssen unsere Energien in Balance halten. Doch Frauen mit einem ausgeprägt weiblichen Kern erreichen diese Schwelle nunmal schneller (auch wenn sie dagegen ankämpfen wollen und ihnen das ein paar Jahre lang auch gelingt) und es ist unglaublich wichtig, dass sie auf diese Burnout-Warnzeichen hören. Es ist das wertvolle Zeichen für:

Hey, es ist Zeit wieder mehr in deinen weiblichen Anteil einzutauchen. Ruhe, Selfcare, Entspannung ist angesagt! Gib Aufgaben ab, komme in den Empfangens-Modus und komme mehr ins Sein statt ins Tun.

Fühlst du dich ständig unter Strom, nervös, ängstlich, unruhig und depressiv, dann ist die Chance groß, dass du ein Leben lebst, das nicht mit deinem wahren Kern im Einklang ist. Das passiert, wenn du deine Emotionen und deine Bedürfnisse unterdrückst. Wenn du nicht auf deinen Körper hörst und deiner Intuition nicht vertraust.

Fühlst du dich also gerade wie oben beschrieben ausgelaugt, ausgebrannt, depressiv verstimmt, dann kann es einen unheimlich großen Unterschied machen, wenn du anfängst, in deine innere Weiblichkeit hineinzuspüren. Es kann dein gesamtes Leben transformieren, wenn du mutig bist. Aber ja, deine Denkweise von "Höher, Schneller, Weiter" zu "Go with the flow" zu verändern, ist ganz sicher nicht leicht - ich weiß, wovon ich rede. Es ist keine magische Über-Nacht-Veränderung, doch je mehr du übst, wieder zurück zu dir, zu deinen Freuden, zu deinen Bedürfnissen und zu deinem Wohlbefinden zu kommen und all das als deine absolut oberste Priorität einzustufen, umso mehr wirst du erkennen, wie wertvoll und wunderbar diese Prioritätenverschiebung ist. Du wirst dein Leben nie mehr anders leben wollen ;-)

Warnzeichen 2

Kontrollsucht

Wenn du das Gefühl hast, alles und jeden kontrollieren zu müssen, ist das ein sehr deutliches Zeichen dafür, dass du zu sehr in deiner männlichen Energie bist. Kontrolle beginnt auch schon damit, ständig zu checken, ob jemand online ist oder war oder bereits deine Story angeschaut hat. Diese Kontrollsucht schadet dir mehr als dir lieb ist, denn du verwehrst dir zeitgleich deine weibliche Energie. Erinnere dich: Weibliche Energie ist flow. Das innere Wissen, dass die Dinge sich sowieso so entwickeln werden, wie es für dich und deinen Lebensweg richtig ist, ist Vertrauen haben. Natürlich gibt es Dinge wie unsere persönlichen Grenzen, unsere Werte, was wir tolerieren und was nicht - und über all das müssen wir uns absolut bewusst sein, damit wir klar und selbstbestimmt handeln können. Denn natürlich müssen wir Verantwortung für unser Leben übernehmen! Doch manchmal brauchen wir eben AUCH diese Hingabe, dieses Zurücklehnen, dieses Vertrauen in etwas Höheres (das Leben). Wenn du dich niemals zurücklehnen und loslassen kannst, dann ist das ein großes Zeichen dafür, dass deine Energien nicht in Balance sind. Das starke Bedürfnis nach Kontrolle entspringt meist aus der Angst. Das Gefühl, etwas unter Kontrolle zu haben, wird dich vielleicht für einen Moment beruhigen, ja - doch langfristig wird es dich nicht erfüllen und für tiefen inneren Frieden sorgen. Es ist nicht so, als wöllten wir nicht alle entspannen und uns zurücklehnen, WOLLEN tun wir schon, doch oftmals haben viele das Gefühl, dass sie einfach nicht loslassen KÖNNEN. Doch letztendlich ist das einzige, das wir kontrollieren können, wir selbst. Und irgendwann ist der Punkt erreicht, da muss man einfach dem Prozess vertrauen und in den Fluss des Lebens springen. Nicht alles wird sich so ergeben, wie du es gerne gehabt hättest oder erwartet hast - und das ist okay! Je mehr du dich gegen die Realität wehrst, desto gestresster und unglücklicher wirst du dich fühlen. Es ist okay und wichtig, Verantwortung für bestimmte Dinge zu übernehmen (deine Weiterentwicklung z.B.), doch stelle sicher, dass du dies mit einer gesunden Dosis Hingabe, Vertrauen, Akzeptanz und Loslassen kombinierst.

Warnzeichen 3

Dir fehlt Leidenschaft in deiner romantischen Verbindung

Ein weiteres sehr deutliches Warnzeichen dafür, dass du zu sehr in deiner männlichen Energie bist, ist fehlende Leidenschaft in deiner Partnerschaft - oder, wenn du Single bist, das Anziehen von weiblichen Männern. Romantische Beziehungen sind immer ein Wechselspiel aus zwei Menschen - beide Parteien sind also dafür verantwortlich, ihren Teil zu dieser Verbindung beizutragen, um eine erfüllende Partnerschaft zu erschaffen und aufrechtzuerhalten. Doch wie bereits zuvor gesagt, ist das einzige, was du kontrollieren kannst, du selbst. Du solltest also darauf schauen, was DU mit in diese Verbindung bringst. Wenn es deiner Beziehung an Leidenschaft, Anziehung und Intimität mangelt, ist es an der Zeit, dich zu fragen, ob zwischen euch noch genügend Polarität vorhanden ist. Wenn du also eine im Kern weibliche Frau bist, fühlst du dich instinktiv zu einem männlichen Mann hingezogen. Es ist diese Polarität, die euch anzieht. Bist du nun also in einer festen, jedoch eingeschlafenen Partnerschaft, dann darfst du dich fragen, ob du noch immer die weibliche Rolle innehast und ausfüllst? Und ja natürlich kann es auch passieren, dass dein Partner aus seiner männlichen Rolle gefallen ist und diese nicht (mehr) erfüllt, doch nochmal: Du kannst nur dich selbst kontrollieren. Und je mehr du in deine weibliche Energie gehst, desto mehr wird das auch deinen Partner dazu inspirieren, (wieder) mehr in seine männliche Energie zu gehen (schau dafür auch nochmal in diesen Text: Männliche Energie erwecken: Die Frau als inspirierender Antrieb). Fehlt euch Leidenschaft und Anziehung, dann kann es gut sein, dass du von deinem natürlichen Frau-Sein abgedriftet bist und deine weiblichen Anteile zu wenig lebst.

Für den Fall dass du Single und gerade ordentlich am Daten bist und dabei merkst, dass du verstärkt weibliche Männer anziehst, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass du zu sehr aus deiner männlichen Energie heraus handelst. Denn auch hier greift wieder das Gesetz der Polarität. Hier ist es an der Zeit, dir deine Energien etwas genauer anzuschauen: Lebst und handelst du zu sehr aus deiner männlichen Energie heraus?


 
Warnzeichen 4

Du hast Schwierigkeiten, deine Emotionen & Gefühle zu fühlen

Wenn du zu sehr in deiner männlichen Energie bist, kann es dir schwerfallen, deine Gefühle und Emotionen wahrzunehmen und zu fühlen. Ich meine damit nicht, dass du Angst hast, deine Gefühle zuzulassen, sondern dass es dir schwerfällt, sie überhaupt wahrzunehmen. Das passiert, wenn du verstärkt in deinem Kopf bist und keine Verbindung mehr zu deinem Körper hast. Das kann so weit gehen, dass du nicht mal mehr realisierst, dass dort bestimmte Emotionen und Gefühle sind, die deine Zuwendung brauchen. Lass mich dir zwei Beispiele geben: Du hast lange nicht (oder noch nie) wegen einer bestimmten Sache geweint, nicht, weil du deine Tränen zurückhalten musstest, sondern weil dir nichtmal bewusst war und ist, dass du Trauer in dir hast. Gleichzeitig kannst du auch keine pure Freude empfinden, alles ist eher monoton. Diese Unverbundenheit zu unserem Weiblichen kann dazu führen, dass wir gewissermaßen "betäubt" sind - wir können dann nicht wirklich zulassen, wahrhaftig zu genießen, wahrhaftig tief zu fühlen, wahrhaftig wahrzunehmen. Wir fühlen uns praktisch unfähig dazu. Alles wird eher fad und langweilig, wir stumpfen ab. Deine weibliche Seite in dir taucht genau in diese Gefühle ein - sie nimmt wahr, wie du dich wahrhaftig fühlst, und sie registriert jede kleinste Veränderung, ob gut oder schlecht. Sie nimmt die Wellen des Lebens wahr und bringt Aufmerksamkeit und Bewusstsein dorthin. Wenn du dich also ein wenig betäubt fühlst, was das alles angeht, dann solltest du Übungen machen, um deine weibliche Anteile wieder mehr und mehr zu leben. Es gibt schon einige Texte dazu auf meinem Blog, aber es werden noch weitere folgen, da dieses Thema so unglaublich wichtig, aber auch vielschichtig ist. Wir Frauen sind eben komplex :-)

Schau hierfür auf jeden Fall nochmal in diesen Text: Heilung deiner weiblichen Anteile

Warnsignal 5

Du reduzierst deinen Wert auf äußere Erfolge

Dieser Punkt begleitet viele Frauen auf ihrem Weg der Persönlichkeitsentwicklung in Mann-Frau-Beziehungen. Warum? Weil sie, gerade am Anfang, glauben, erst wertvoll zu sein, wenn er sich denn endlich für sie entschieden hat. Und solange er dies nicht getan hat, ist man wohl noch nicht gut genug. Aber natürlich bezieht sich das auch auf alle anderen äußeren Erfolge, die Frau sich so setzt. Die bessere Stelle im Job, die nächste Gehaltsgrenze, der gutbezahlte Auftrag. Wenn du merkst, dass du deinen Wert von deinen äußeren Erfolgen abhängig machst, kannst du davon ausgehen, dass du in deiner männlichen Energie feststeckst. Versteh mich nicht falsch: Natürlich dürfen (und sollten!) wir Frauen uns auch äußere Ziele setzen. Doch wenn du DEINEN WERT davon abhängig machst, wie erfolgreich du in einem bestimmten Bereich bist, dann mündet diese Denkweise früher oder später in eine Vollkatastrophe. Mit dieser Annahme hast du dich nämlich wieder in das "Höher, Schneller, Weiter"-Denkmuster katapultiert und deine weiblichen Anteile (und den Fokus auf Verbindung zu anderen, deine Gesundheit, dein Wohlbefinden, deine Freuden, deine Entspannung, Selfcare, deinen Spaß) links liegen lassen. Diese äußeren Ziele mögen dich für einen bestimmten Moment gewiss zufriedenstellen, doch lange anhalten wird es nicht. Du bist mehr als dein Job, wie viel Geld du verdienst oder was auch immer du an äußeren Zielen erreichst. Eine Frau, die in ihrer gesunden Weiblichkeit ist, kennt ihren Wert und weiß, dass sie liebenswert und wertvoll ist, genauso wie sie ist. Kein Job, kein Mann, kein Gehalt der Welt wird daran etwas ändern.

Fazit

Wie ist es dir beim Lesen ergangen, hast du dich in einem oder mehreren Punkten wiedererkennen können? Fällt es dir manchmal auch schwer, mal kurz innezuhalten und bewusst zu erkennen, dass du viel zu lange aus deiner männlichen Energie heraus gehandelt hast? An dieser Stelle mag ich schonmal verraten: Nächste Woche schauen wir uns ein paar hilfreiche Tricks an, wie du easy peasy von deiner männlichen in deine weibliche Energie zurückswitchen kannst! Damit wird es dir viel leichter fallen, immer wieder neu in die Balance zu kommen. Und es wird dir immer schneller und besser gelingen - da bin ich mir sicher!

In diesem Sinne, bis nächste Woche, meine liebe sanfte Power-Frau!

Deine psychologische Beraterin

Nadine Drexler


Beratung in Mann-Frau-Beziehungen:

Nadine Drexler

Bildungswissenschaftlerin

& Psychologische Beraterin

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