Nadine Drexler

1. Feb. 2023

Wenn selbstbewusste Frauen Druck machen

... warum er dann geht: 5 konkrete Beispiele & wie du ihn wieder anziehst

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Anrufen, kontrollieren, nochmal schreiben: Ab einem bestimmten Punkt neigen selbst sehr selbstbewusste Frauen dazu, irgendwie klammerig zu werden, wenn es um den Mann ihrer Begierde geht und dieser sich in irgendeiner Art und Weise zurückzuziehen scheint. Auf einmal spüren sie innerlichen Druck und unbedacht übertragen sie diesen Druck auf ihn - denn egal, was sie auch tun, er scheint sich immer weiter zurückzuziehen und zu entfernen (emotional und physisch). Zufall? Nein. Kann man diese Situation noch in eine andere (gemeinsame) Richtung lenken? Ja, auf jeden Fall! Wie? Darum geht's heute.

Die häufigsten Gründe, warum Frauen plötzlich Druck machen

Lass uns mal als erstes schauen, was die häufigsten Gründe dafür sind, dass auch Frauen, die sich normalerweise sehr selbstbewusst fühlen, die viele Verehrer haben oder sich auch im Job gut durchsetzen können, auf einmal eine klammerige, unterlegene, hinterherlaufende Rolle einnehmen, obwohl dies gar nicht ihrem gewöhnlichen Dasein entspricht (dies also normalerweise "gar nicht nötig haben", nur was ihn angeht, irgendwie "einknicken").

1) wenig Zeit und Optionen, sich wiederzusehen

Irgendwie scheint es wenig Optionen zu geben, sich zu sehen: sei es, weil einen viele Kilometer trennen, der Terminkalender sehr voll ist oder eine lange Reise ansteht. Klar ist, man MUSS sich irgendwie nochmal sehen, sonst geht nichts voran, denkt sich die Frau. Gerade beruflich erfolgreiche Frauen neigen dazu, hier etwas vorantreiben zu wollen, denn das führt im Beruf zu Erfolg.

2) keiner ist wie er, wenn sie die Chance nicht ergreift, bleibt sie alleine zurück im Teich der Langweiler (ohne Auswahl)

Leider ist die Auswahl an Goldfischen so gering, weswegen Frauen mit hohen Ansprüchen glauben, sich diesen einen schnappen zu müssen, da diese Chance sonst womöglich nie wieder kommt.

3) Er zieht sich zurück

Da es Frauen mit einem "hohen Marktwert" gewohnt sind, die Aufmerksamkeit von Männern zu bekommen, ohne dafür etwas tun zu müssen, wirkt dieser Rückzug doppelt hart. Wie kann das sein, dass er sich zurückzieht? Panik setzt ein: Oh Gott, hab ich was falsch gemacht? Hab ich ihn von mir weggedrängt? Oder anderes Extrem: Ist er ein Arschloch und hat sich gleich ne Neue gesucht? Diese Panik sorgt für einen Kampf-Oder-Flucht-Modus und das macht Druck. Erstmal der Frau selbst und anschließend ihm, wenn sie im Automatismus handelt. Kampf = klammern, Flucht = gekränkter Kontaktabbruch o.ä.

4) andere Säulen im Leben sind (auf einmal) instabil

Andere Lebenssäulen sind (unerwartet) instabil, sei es aufgrund eines Umzug, eines Jobwechsels oder unvorhersehbaren Schicksalsschlägen, die das Leben manchmal mitbringt. Oft sind solche Ereignisse der Auslöser, dass die Frau in der Verbindung zum Mann auf einmal klammert. Sie versucht, dort (in ihm und der Verbindung) den Halt zu finden, den sie in anderen Lebensbereichen nun nicht mehr findet. Es ist also eher ein Ablenken bzw. Kompensieren dieses Wegfalls von Stabilität. Wenn diese Spirale einmal in Gang gekommen ist, geht's meist ziemlich schnell immer weiter bergab. Und das kann für die Frau unheimlich schmerzlich sein.

5) Ihn unbedingt von sich überzeugen wollen

Oh, heute seh ich ganz besonders toll aus, ich muss ihn sehen, damit er sieht, was für ein guter Fang ich bin. Oder: Ich lass ihn wissen, wie begehrt ich bin, damit er checkt, was für einen hohen Marktwert ich habe - damit er sich daraufhin um mich bemüht, wie andere Männer es auch tun (so, wie ich es gewohnt bin).

Fakt ist: Solange du glaubst, einen Partner zu BRAUCHEN, um dich vollständig zu fühlen, solange wirst du auf ein Alpha-Männchen IMMER reagieren wie eine Verhungernde auf ein Stück Brot. Du bespringst ihn förmlich und spürst den innerlichen Drang, dass du ohne ihn kein erfülltes Leben haben wirst. Wie sollst du in diesem Zustand entspannt und spielerisch mit ihm umgehen? Das ist ja fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das von dir zu verlangen ist dir selbst gegenüber nicht sehr fair und absolut überfordernd.

Bedeutet also?

Erst, wenn du eine Nach-Mir-Die-Sinnflut-Attitude entwickelst, bist du wirklich frei. Erst dann, kannst du frei entscheiden, was DU wirklich willst. Du kannst dich zurücklehnen und genießen, entweder seine Bemühungen ODER dein Leben bzw. beides, gerne abwechselnd. Dann kannst du ihn loslassen und hast nicht das Gefühl, dass er dein Leben, dein Glück, deine Zukunft mitnimmt, wenn er geht bzw. wenn du entscheidest, zu gehen. Lege niemals den Schlüssel zu deinem Glück in seine Tasche - niemals. Du behältst den Schlüssel IMMER - und wenn er ein toller Typ ist, der eine Bereicherung für dich ist, dann öffnest du die Tür und er darf eintreten - dann bekommt er vielleicht einen Zweitschlüssel, wenn du dich gut damit fühlst - aber du gibst niemals deinen Hauptschlüssel weg.

Die Nach-Mir-Die-Sinnflut-Attitude

Es ist unheimlich wichtig, dass du verinnerlichst, was die Nach-Mir-Die-Sinnflut-Attitude ist und was sie nicht ist, denn viele verwechseln dies im ersten Moment. Das hat viel mit deiner inneren Prinzessin und deiner inneren Königin zu tun (wie hier ausführlich beschrieben). Damit ist nicht gemeint, dass du aus einer Arroganz oder deinem gekränkten Ego heraus reagierst, sondern aus einer erhabenen königlichen Attitude dir selbst gegenüber. Eine Attitude voller Respekt - dir, aber auch dem anderen gegenüber, egal was er getan hat. Respekt einfach deswegen, weil du dir so eine enorme (emotionale) Reife und Weisheit erarbeitet hast und in dir trägst, die dir ermöglicht zu erkennen, dass alles, was jemand tut, nichts mit dir persönlich zu tun hat und es immer Gründe und Ursachen für das Verhalten des anderen gibt - dies aber schlichtweg nicht dein Problem ist. Du respektierst den anderen also trotzdem, einfach, weil er ein Mensch ist und gehst deines Weges. Nach mir die Sinnflut heißt auf ihn bezogen also mehr: Ach, was soll's, dann halt nicht. Ich werde nicht mehr dafür sorgen, dass es unbedingt klappt, egal, was das dann für uns bedeutet. Dann ist es halt so.

Aber Achtung: Das heißt nicht, dass du nicht weiterhin deiner Persönlichkeitsentwicklung nachgehst, denn eine Königin ist selbstreflektiert und weiß, dass niemand perfekt oder "fertig" ist, sondern dass es immer etwas Spannendes zu lernen gibt, auch oder vor allem aus schmerzlichen Situationen. Sie fragt sich nicht "Warum passiert MIR sowas?" sondern "Das tut weh, ja, aber was lehrt mir diese Situation?". Erkennst du den Unterschied? Es ist immer die eigene Sicht auf die Dinge - und diese Sicht kannst du bewusst verändern, so oft es notwendig ist, damit du wieder einen dienlichen Umgang mit schwierigen Situationen einnimmst und dir dadurch langfristig ein zufriedenes Leben erschaffst.

Umwandlung der obigen Gründe für klammeriges Verhalten bei selbstbewussten Frauen

Was für viele recht spannend sein könnte ist der Umgang mit oben genannten Punkten. Wie geht man denn nun mit der Situation um, wenn eine solche bereits vorherrscht? Super Einstellung: Du willst also die königliche Position einnehmen und aus schwierigen, herausfordernden Situation etwas lernen, danke dir dafür. Ja, das klingt manchmal lächerlich, aber ich meine es vollkommen ernst: Danke dir bitte mal selbst dafür. Du entscheidest dich gerade, bewusst deine Perspektive zu hinterfragen und zu verändern, dazu gehört Mut und Kraft. Auf seiner eigenen Meinung zu beharren ist immer der einfachere Weg. Und dann zu behaupten, dass man halt hart und stark (und dadurch selbstbewusst und unbesiegbar) ist, ist einer der größten Irrtümer aller Zeiten. Seitdem ich angefangen habe, bewusst Dinge in Angriff zu nehmen, die MIR guttun, auch, wenn das im ersten Moment furchtbar mühselig ist, und mir dann bewusst zu danken, seitdem habe ich eine viel tiefere Freundschaft mit mir. Das hat alles verändert. Deswegen wünsche ich dir, dass du das einfach mal ausprobierst: etwas für dich tun (nicht für andere) und dir anschließend dafür danken. Anschließend kannst du Dinge nämlich viel ehrlicher für andere tun.

Aber gut, wir sind etwas abgeschweift, lass uns nun konkret auf die Punkte eingehen, ich wiederhole sie im ersten Schritt noch einmal und hänge direkt die Lösung dran:

1) wenig Zeit und Optionen, sich wiederzusehen

Irgendwie scheint es wenig Optionen zu geben, sich zu sehen: sei es, weil einen viele km trennen, der Terminkalender sehr voll ist oder eine lange Reise ansteht. Klar ist, man MUSS sich irgendwie nochmal sehen, sonst gehts nicht voran, denkt sich die Frau. Gerade beruflich erfolgreiche Frauen neigen dazu, hier etwas vorantreiben zu wollen, denn das führt im Beruf zu Erfolg.

Lösung:

Aber... Was im Beruf funktioniert, funktioniert in der Liebe nicht (Stichwort: männliche und weibliche Energien). Er sollte Druck verspüren, etwas vorantreiben zu wollen, weil es sich sonst im Sande verläuft und du das Interesse verlieren könntest. Kann er das überhaupt denken oder bist du gerade die treibende Kraft? Im besten Falle ist immer er die treibende Kraft - denk an die männlichen und weiblichen Energien! Zur Auffrischung schau sonst nochmal in diesen Text. Raus aus der männlichen Energie was ihn angeht und rein in dein eigenes Leben.

2) keiner ist wie er, wenn sie die Chance nicht ergreift, bleibt sie alleine zurück im Teich der Langweiler (ohne Auswahl)

Leider ist die Auswahl an Goldfischen so gering, weswegen Frauen mit hohen Ansprüchen glauben, sich diesen einen schnappen zu müssen, da diese Chance sonst womöglich nie wieder kommt.

Lösung:

Aber... Sollte er nicht glauben, dass du diese Königin bist, diese eine von Tausenden, diese Chance, die nicht wiederkommt? Dreh deine Perspektive um, nicht seine. Er dreht seine eigene automatisch, wenn du dich königlich verhältst.

3) Er zieht sich zurück

Da es Frauen mit einem "hohen Marktwert" gewohnt sind, die Aufmerksamkeit von Männern zu bekommen, ohne dafür etwas tun zu müssen, wirkt dieser Rückzug doppelt hart. Wie kann das sein, dass er sich zurückzieht und meinen Wert nicht erkennt? Panik setzt ein: Oh Gott, hab ich was falsch gemacht? Hab ich ihn von mir weggedrängt? Oder anderes Extrem: Ist er ein Arschloch und hat sich gleich ne Neue gesucht? Diese Panik sorgt für einen Kampf-Oder-Flucht-Modus und das macht Druck. Erstmal der Frau selbst und anschließend ihm, wenn sie im Automatismus handelt. Kampf = klammern, Flucht = gekränkter Kontaktabbruch o.ä.

Lösung:

Aber... was wenn es einen goldenen Mittelweg gibt? Wenn sein Rückzug seine Sorge ist? Er wird seine Gründe haben, aber ist das dein Problem? Nein. Dein Problem ist, dass dies negative Gefühle in dir auslöst - DAS ist dein Problem, nicht sein Rückzug. Du hast Angst, ihn zu verlieren. Du hast Angst, dass dein Leben nicht mehr schön ist, wenn er nicht mehr da ist. Dass du auf ihn angewiesen bist, damit du glücklich bist. DAS ist dein Problem. Wende dich deinem Problem zu, nicht ihm - er kann dir dabei nicht helfen, sondern immer nur deine Sucht stillen. Das ist, als will eine Alkoholikerin, dass der Alkohol ihr aus der Sucht hilft, wie soll das gehen? Das einzig Gute ist, dass du mit einer emotionalen Sucht nicht "trocken" leben musst, sondern diese wirklich überwinden kannst, ohne auf ihn verzichten zu müssen. Du musst nicht gegen ihn kämpfen, sondern MIT DIR zusammen arbeiten. Schau dafür mal in diesen Text.

4) andere Säulen im Leben sind (auf einmal) instabil

Andere Lebenssäulen sind (unerwartet) instabil, sei es aufgrund eines Umzug, eines Jobwechsels oder unvorhersehbaren Schicksalsschlägen, die das Leben manchmal mitbringt. Oft sind solche Ereignisse der Auslöser, dass die Frau in der Verbindung zum Mann auf einmal klammert. Sie versucht, dort (in ihm und der Verbindung) den Halt zu finden, den sie in anderen Lebensbereichen nun nicht mehr findet. Es ist also eher ein Ablenken bzw. Kompensieren dieses Wegfalls von Stabilität. Wenn diese Spirale einmal in Gang gekommen ist, geht's meist ziemlich schnell immer weiter bergab. Und das kann für die Frau unheimlich schmerzlich sein.

Lösung:

Aber... was, wenn du direkt die anderen Lebensbereiche angehst bevor du irrtümlich Halt in ihm suchst? Versteh mich nicht falsch, eine Partnerschaft darf auch eine Stütze sein, aber dein Partner ist niemals dafür verantwortlich, etwas zu kompensieren. Solltet ihr noch nicht zusammen sein: eine zarte Kennenlernphase kann das erst recht nicht tragen. Es ist ein Unterschied, ob ihr ein fest zusammengeschweißtes Paar seid oder ob ihr eine oberflächliche Liebelei habt. Sieh also zu, dass einstürzende Lebensbereiche deine Aufmerksamkeit bekommen. Wende deinen Blick nicht ab, nur, weil es unangenehm ist. Sorge für Stabilität - immer und immer wieder - und übernimm Eigenverantwortung dafür. Wenn du ihn um Hilfe bitten kannst, um eine Lösung zu finden, vor allem, wenn es um ganz praktische Dinge geht, die er wirklich gut kann, tu das - das kann eure Verbindung enorm stärken. Aber klammere dich nicht emotional an ihn und mache ihn für dein Glück und deine Sicherheit verantwortlich, weil du dich gerade unsicher in deinem Leben fühlst. Das gilt auch für Partnerschaften.

5) Ihn unbedingt von sich überzeugen wollen

Oh, heute seh ich ganz besonders toll aus/bin ich besonders gut drauf (oder ähnliches), ich muss ihn sehen, damit er sieht, was für ein guter Fang ich bin, anscheinend hat er das noch nicht bemerkt oder vergessen. Oder: Ich lass ihn wissen, wie begehrt ich bin, damit er checkt, was für einen hohen Marktwert ich habe - damit er sich daraufhin um mich bemüht, so wie andere Männer es auch tun (so, wie ich es gewohnt bin).

Lösung:

Aber... Er ist nicht wie andere Männer. Mach dir das bitte als erstes bewusst. Ein selbstsicherer Mann benimmt sich NICHT wie ein Mann, der wenig bis keine Optionen bei Frauen hat. Dieser Mann hat Optionen bei Frauen und er kennt das Gefühl, dass Frauen auf einmal IHN überzeugen bzw. ihren Wert beweisen wollen (was männliche Energie ist und ihn in die weibliche drängt, was sich für beide nicht gut anfühlt). Eine Frau, die ihren Wert beweisen will, signalisiert damit, dass sie ihren eigenen Wert anzweifelt (passiert vor allem dann, wenn dieser Selbstwert nur auf der Bewunderung anderer beruht). Das lässt ihn "wie über Nacht" unbemüht werden und bleiben, wenn er nicht immer wieder auf's Neue darin gefordert wird, höhere Ebenen seiner Männlichkeit zu erklimmen (siehe auch hier).

Ich hoffe, dass diese konkreten Beispiele dir helfen, Situationen, in denen du kurz vor Druck machen oder Klammer-Modus stehst, aufzudröseln und dich bewusst für Eigenverantwortung und Freiheit zu entscheiden - damit auch er sich immer wieder bewusst für dich entscheiden kann.

Deine psychologische Beraterin

Nadine Drexler


Beratung in Mann-Frau-Beziehungen:

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